Pädagogisches Konzept

Pädagogisches Konzept


Inhaltsverzeichnis

1.0 Über Mich
2.0 Rahmenbedingungen
2.1 Räumlichkeiten
2.2. Umgebung
2.3. Kindertagespflegegruppe
2.4. Betreuungszeiten
2.5. Schließzeiten
2.6. Vertretung im Krankheitsfall
2.7. Kosten der Tagespflege
3.0 Form der pädagogiscen Arbeit
3.1. Mein Bild vom Kind
3.2. Partizipation
3.3. Pädagogische Ziele
3.3.1. Basis der Bildung
3.3.2. Sprache und Kommunikation
3.3.3. Bewegung
3.3.4. Soziale, kulturelle und interkulturelle Bildung
3.3.5. Musikalische Bildung
3.4. Bedeutung der Gruppe
3.5. Der Raum als weiterer Erzieher
3.6. Gesundheit und Ernährung
3.7. Dokumentation
4.0 Exemplarischer Tagesablauf
5.0 Exemplarischer Wochenablauf
6.0 Exemplarischer Jahresablauf
7.0 Formen der Zusammenarbeit mit Eltern
7.1. Erstkontakt
7.2. Die Eingewöhnung
7.3. Erziehungs- und Bildungspartnerschaft
7.4. Kommunikation
7.5. Elternarbeit
8.0 Download Konzept

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Rahmenbedingungen

Räumlichkeiten

Die Kindertagespflege findet in von mir angemieteten Räumen statt. Die Räume erstrecken sich über knapp 60 m². Beim Betreten der Räume befindet man sich in einem kleinen Flur, wo direkt im ersten angrenzenden Raum eine Garderobe für jedes Kind mit eigenem Haken bzw. einem eigenen Fach zu finden ist. Dort können die Schuhe ausgezogen, Jacken aufgehangen und die Rucksäcke geparkt werden. In meiner Kindertagespflegestelle gibt es außerdem ein kleines Esszimmer, in dem wir täglich an einem großen Tisch, versehen mit 5 Hochstühlen, unsere Mahlzeiten zu uns nehmen. Der Hauptraum ist das Spielzimmer in dem es verschiedene Angebote zum freien Spiel gibt. Mir ist es hier wichtig, dass dieser Raum sowohl einen Rückzugsort, also eine Ruhezone, hat, als auch genügend Platz zum Lesen, Malen und Spielen. Ein weiterer Raum ist das kleine Schlafzimmer, das mit 5 Betten ausgestattet ist und zum gemütlichen einschlafen einlädt. Es gibt außerdem einen Wickelbereich im Schlafzimmer. Dieser befindet sich aus Sicherheitsgründen auf dem ebenen Boden auf einer bequemen warmen Wickelunterlage. Zu guter Letzt gibt es noch ein kleines Badezimmer mit Toilette und Waschbecken, welches zur Hygiene der Kinder dienen soll. Je nach Alter des Kindes wird bei Bedarf auch Töpfchentraining angeboten.
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Umgebung

Die angemieteten Räume befinden sich im Ortsteil Niederwalgern, welcher der Gemeinde Weimar an der Lahn zugehörig ist. Diese Gemeinde liegt im unmittelbaren Süden von Marburg. In direkter Nähe habe ich die Möglichkeit bei einem Spaziergang mit den Kindern zwei Spielplätze zu erkunden oder aber auch durch die ansässigen Bauern Pferde, Hühner, Kühe, Ziegen, Schafe, Enten sowie Traktoren und Mähdrescher anzuschauen. Es gibt die Möglichkeit Ausflüge zu den Kartoffelfeldern zu machen oder zu einem großen Tipi zu spazieren und dort zu picknicken. Größere Ausflüge mit dem Bus oder dem Auto plane ich nicht.
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Kindertagespflegegruppe

In meiner Kindertagespflegegruppe werde ich bis zu maximal fünf Kinder im Alter von ein bis drei Jahren betreuen. In der Regel findet mit 3 Jahren ein Übergang in den Kindergarten statt. Den Abschied feiert das Kind zusammen mit der Kindertagespflegegruppe, um einen schönen Abschluss zu haben. Dieser soll den Kindern einen guten Start in den Kindergarten ermöglichen. Während der Schulferien werden auch meine eigenen Kinder in meiner Kindertagespflegestelle sein, sodass die Tagespflegekinder mit Ihnen in Kontakt kommen.
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Betreuungszeiten

Ich biete Betreuungszeiten von Montag bis Freitag im Zeitraum von 08:00 Uhr bis 14:30 Uhr an. Alle Abweichungen müssen mit mir besprochen bzw. vertraglich vereinbart werden.
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Schließzeiten

An der Pinnwand bei der Garderobe findet Ihr eine Übersicht zu den Urlaubs-/Schließtagen. Diese befinden sich voraussichtlich jährlich innerhalb der hessischen Schulferien. Insgesamt werden sich diese Tage aus 30 Urlaubstagen und 2 Fortbildungstagen zusammensetzen. Über die genauen Urlaubs-/Schließzeiten informiere ich rechtzeitig. Eine Übersicht aller Tage wird es auch jährlich, entweder zum Betreuungsbeginn oder zum Ende des Kalenderjahres, für das kommende Jahr, als Elternbrief geben.
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Vertretung im Krankheitsfall

Im Krankheitsfall meinerseits können Sie sich an den Fachdienst Frühe Kindheit und Familie des Landkreises Marburg - Biedenkopf wenden. Andersherum, sollte das Kind erkrankt sein, bitte ich um eine Abmeldung für die Krankheitstage, sodass das Kind sich erholen kann und erst symptomfrei (24 Stunden) wieder zur Betreuung kommt.
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Kosten der Kindertagespflege

Die Eltern stellen beim Fachdienst Frühe Kindheit und Familie des Landkreises Marburg-Biedenkopf oder ihrem zuständigen Fachdienst, wenn Sie aus der Stadt Marburg oder einem anderen Landkreis kommen, einen Antrag auf Förderung von Kindertagespflege. Der Fachdienst gibt Ihnen Bescheid wie hoch der Kostenanteil für Sie ist, da dieser mit Ihren genehmigten Betreuungsstunden zusammenhängt und dadurch variieren kann. Im Landkreis Marburg - Biedenkopf z.B. beträgt der Stundensatz 1,62 € und wird dann durch den zuständigen Fachdienst bezuschusst. Hinzu kommt bei mir eine Pauschale von 90,- € im Monat. Diese Pauschale beinhaltet drei Mahlzeiten am Betreuungstag, Bastelmaterial und kleine Gruppenfeste durch die Jahreszeiten.
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Form der Pädagogischen Arbeit

Mein Bild vom Kind

Kleinkinder erleben und erfahren jede Situation in ihrem Alltag mit allen Sinnen. Sie möchten Dinge erforschen und nehmen sie oft noch unterschiedlich wahr. Oft können die Kinder sich lautsprachlich noch nicht so ausdrücken, dennoch verarbeiten sie alle komplexen Situationen, ob für uns klein oder groß, und drücken sich mit all ihren Möglichkeiten aus - also durch Bewegung, Gestik, Mimik, Haltung und Körperspannung. Als Tagespflegeperson benötige ich täglich eine hohe Konzentration, sowie aufmerksame Wahrnehmung, um die Körpersprache der mir anvertrauten Tageskinder zu verstehen. Denn alle neu gesammelten Eindrücke sind Tag für Tag sowohl Herausforderungen als auch Chancen für deren Entwicklung. Alle Erfahrungen, die die Kinder machen, sollen ihnen das uns altbekannte Urvertrauen schenken, sich die Welt zu erschließen - Schritt für Schritt. Jeder Meilenstein soll von den Kindern in ihrem individuellen Tempo genommen werden, denn jedes Kind hat unterschiedliche Fähigkeiten und Bedürfnisse. Als Tagespflegeperson sind mir alle wichtigen Entwicklungsschritte bekannt und ich begleite die Kinder in den jeweiligen Zeitfenstern, um eine kindgerechte Entwicklung, ihre Freude am Lernen und ihr Bestreben zu wachsen zu unterstützen. Gerade in der Gruppe ist es wichtig sich selbst und andere zu akzeptieren wie sie sind. Daher begleite ich die Kinder auf ihrem Weg mit allen Erfolgen und Rückschlägen, ermutige sie sich mit ihren jeweiligen Stärken und Schwächen weiter zu entwickeln und auch einander zu helfen.
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Partizipation

Die Teilhabe ist ein wichtiger Bestandteil für die kindliche Entwicklung. Schon wenn sie ganz klein sind, möchten Kinder bei allem dabei sein und mitmachen. Sie möchten mitbestimmen wie alle größeren auch. Das ist einer der Punkte, der schon von Beginn an zeigt, wie Kinder lernen und ihren Wissensdurst zufrieden stellen. Kinder lernen während des Spielens, wenn sie jemanden oder etwas nachmachen, besonders durch Wiederholung. Sie lernen vor allem durch ihre Umwelt, durch die Erwachsenen und auch voneinander. In meiner Kindertagespflege sollen die Kinder genau dies tun können. Dazu ist es wichtig, dass die Kinder eine gute Bindung zu mir als Tagespflegeperson haben, damit sie angstfrei und voller Freude lernen und die Welt entdecken können. Um eine solche Bindung von Anfang an zu fördern, möchte ich mit den Kindern einen gemeinsamen Alltag gestalten und sie in kleinere und auch größere Projekte einbinden und bspw. in der Weihnachtszeit mit ihnen Plätzchen backen. Wir werden also nicht nur gemeinsam singen, lesen und spielen, sondern auch backen, basteln und schöne Ereignisse rund ums Jahr zusammen feiern. Ein besonders wichtiger Punkt ist für mich das Freie Spiel. Kinder haben mal Spaß daran Autos einfach hin und her zu schieben, aber manchmal stellen sie im Rollenspiel auch typische Alltagssituationen nach und „sortieren Wäsche“, „decken den Tisch“, „füttern die Puppe oder den Teddy“. Die Kinder können ihren Spielpartner frei auswählen, entscheiden sich selbst für einen Platz im Raum an dem sie sich besonders wohlfühlen und kombinieren ihre Spielmaterialien frei nach Wahl. So gehen sie ihren Interessen nach oder entwickeln auch immer mal wieder neue Ideen. Sollte etwas nicht auf Anhieb funktionieren, wie sie sich das vorgestellt haben, finden sie so auch oft ihre eigenen Lösungsstrategien. Bei diesen Prozessen möchte ich die Kinder gerne bestärken und sie loben, wenn etwas erfolgreich geklappt hat. Wenn Dinge nicht so funktionieren, merken die Kinder das oft selbst, daher werde ich sogenannte Fehler nicht bemängeln, sondern sie dazu motivieren andere Wege zu finden. Untereinander lernen sie gemeinsam und auch jeder für sich ihren individuellen Weg kennen, wie sie auf die anderen Kinder zugehen und mit ihnen Kontakt aufnehmen, um sie zum Spielen aufzufordern. In einem Konflikt um ein begehrtes Spielzeug, lernen sie zu klären, wie sie sich durchsetzen und was es bedeutet sich abzuwechseln oder etwas zum Tausch anzubieten. Auch ist es wichtig zu verstehen, wie es einem geht, wenn man derjenige ist, der nachgeben muss. All diese Lernprozesse werden natürlich von mir begleitet. Der Begriff „Freies Spiel“ bedeutet aber nicht, dass die Kinder sich selbst überlassen sind. Ich bin immer anwesend und motiviere auch gerne bei Bedarf zu einem Spiel. Neben dieser Zeit des Tages ist es mir auch besonders wichtig mit den Kindern raus an die frische Luft zu gehen. Die Kinder sollen, gut und passend gekleidet zur Jahreszeit, die Natur in ihrer Umgebung kennenlernen. Da es im Dorf verschiedene Bauern und Weiden gibt, gibt es hier für Kinder viel zu entdecken. Bei unseren Spaziergängen werden wir auch immer mal natürliche Materialien auf unserem Weg einsammeln, um bei kleinen Bastelprojekten zu erforschen, wie sich bspw. Blätter anfühlen und wie sie sich von Frühling zu Herbst verändern.
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Pädagogische Ziele

Am Wichtigsten sind mir das gegenseitige Vertrauen, die Akzeptanz und der Respekt gegenüber meinen Tagespflegekindern. Ich pflege ihnen gegenüber einen freundlichen und liebevollen Umgang und möchte auch untereinander eine gute Atmosphäre schaffen. Für die Kinder ist Vertrautheit besonders wichtig, da sie viele Stunden in der Kindertagespflege verbringen. Dies bedeutet für mich auch auf die individuellen Bedürfnisse und die Werte in der Kindertagespflege einzugehen.
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Basis der Bildung

Die Kinder sollen sich in einer für sie sicheren Umgebung frei entfalten und nach ihren Möglichkeiten kognitiv, sensomotorisch und sozio-emotional entwickeln können. Zur Umsetzung meiner Arbeit liegt mir der hessische Bildungs- und Erziehungsplan zugrunde. Dort werden die einzelnen Aspekte des ganzheitlichen Bildungsprozesses hervorgehoben und werden als gleichwertig betrachtet. Ganzheitliches Lernen steht also hier im Vordergrund.
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Sprache und Kommunikation

Kommunikation ist ein Bedürfnis, dass Menschen schon seit Urzeiten haben. Auch Kinder kommen auf die Welt und haben das Recht darauf, dabei unterstützt und begleitet zu werden. Jedes Kind ist individuell und jedes Kind sollte individuell gefördert werden. Viele Praxisbeispiele zeigen, dass in der Kindertagespflege oft die Zeit fehlt, um jedem Kind die Aufmerksamkeit zu schenken, die es verdient. Daher ist mir die Sprachförderung besonders wichtig. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, die Kinder „in Sprache zu baden“. Durch den Einsatz von Bilderbüchern, Fingerspielen, Liedern, Tischsprüchen, etc. biete ich den Kindern eine große Vielfalt von Eindrücken und neuen Wörtern, die sie unbewusst abspeichern. Den Prozess des Sprechen-Lernens unterstütze ich begleitend mit Gebärden. Es ist erwiesen, dass die Motorik schon früher entwickelt ist als die Mundmuskulatur und bietet den Kindern dadurch die Möglichkeit mit einzelnen Gebärden ihre Bedürfnisse und Wünsche auch schon vor dem ersten gesprochenen Wort zu äußern. Dies bietet sowohl mir als Tagespflegeperson als auch beispielsweise den Eltern die Möglichkeit noch genauer auf die Kinder einzugehen. So können Kinder mit den Gebärden schon aktiv an der Kommunikation teilhaben und sich gleichzeitig die Lautsprache aneignen. Wenn Kinder anfangen zu sprechen und Worte nicht korrekt ausgesprochen wurden, so korrigiere ich die Kinder nicht mit dem Hinweis, dass sie das Wort falsch ausgesprochen haben, sondern tue dies passiv, indem ich den Satz der Kinder zu meinem Verständnis noch einmal richtig wiederhole und somit den Kindern die Möglichkeit biete, sich auditiv mit der Zeit selbst zu verbessern.
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Bewegung

Es ist wichtig für Kinder sich zu bewegen, denn Bewegung zählt für Kinder zu den natürlichen Bedürfnissen. Daher bietet es sich an mit den Kindern viel Zeit draußen in der Natur zu verbringen. Kinder erfreuen sich am Entdecken von verschiedenen Blumen, Beobachten von Tieren - egal ob Huhn, Schaf, Käfer, Schmetterling, etc., Betrachten einer Baustelle oder dem Erkunden des Spielplatzes. Hier kann man viel sehen, beschreiben und lernen. Um auch bei schlechtem und kaltem Wetter eine schöne Bewegungsalternative zu haben, biete ich den Kindern gerne die Möglichkeit eines Indoor-Parcours an. Hierzu verwende ich gerne ein Kletterdreieck (Pikler), Softbausteine, ein Balanceboard (Wobbel) und baue diese zu einer Phantasiereise aus, um die Bewegung, den Gleichgewichtssinn und die Kreativität der Kinder zu fördern. Die verschiedenen Aktivitäten fördern sowohl die Grob - als auch die Feinmotorik.
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Soziale, kulturelle und interkulturelle Bildung

Hier in der Kindertagespflege - sowie auch grundsätzlich außerhalb der eigenen Familie, kann es immer sein, dass die Kinder mit anderen Kulturen, Lebensstilen und Wertvorstellungen in Kontakt kommen. Kinder betrachten erst einmal alle gleich, stellen aber mit der Zeit auch Unterschiede fest und haben dadurch die Möglichkeit, sich mit der Diversität auseinanderzusetzen und Offenheit zu entwickeln. Ich werde den Tagespflegekindern praktisch multikulturelle Bücher vorlesen, ihnen Essen und andere ländergewöhnliche Gegenstände und Spielzeuge zum Kennenlernen zeigen. Auch Fördermaterial für Integrationskinder mit besonderen Bedürfnissen befindet sich hier in der Kindertagespflegestelle, damit sich Integrationskinder bei mir in der Gruppe genauso wohlfühlen wie alle anderen Tageskinder.
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Musikalische Bildung

Ein weiterer Bestandteil der kindlichen Erfahrungswelt ist Musik. Kinder haben großen Spaß an Rhythmen, Reimen, Melodien - am Singen und Tanzen. Das fördert nicht nur die Kreativität, die Sprache und das aktive Zuhören, es trainiert auch das Gedächtnis und das eigene Körperbewusstsein. Kinder drücken durch die Bewegung beim Tanzen auch ihre Gefühle aus und zeigen einem ihre persönliche Interpretation eines Textes. Das unterstütze ich bei den Tagespflegekindern mit dem morgendlichen Ritual des Morgenkreises, in dem wir uns alle zusammen begrüßen und gemeinsam singen und musizieren. Eine weitere, aber ruhigere, Gelegenheit Musik einzusetzen, findet sich mittags bei unserem Einschlafritual.
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Bedeutung der Gruppe

Die Gruppe kann als Lernpartner betrachtet werden. Sie ist von großer Bedeutung, weil die Kinder nicht nur durch sich selbst lernen, sondern auch durch das Miteinander mit anderen Kindern. In der Kindertagespflege sind diese Kinder in der Regel im gleichen Alter bzw. mit einem Jahr bis anderthalb Jahren Unterschied. Mit einem Spielpartner können die Kinder in ein Rollenspiel finden und lernen in gemeinschaftlichen Situationen mit Konflikten umzugehen, diese auszuhalten oder gar zu lösen. In der Gruppe sind für ein gutes Zusammenleben auch Regeln ein wichtiger Bestandteil des Alltags. In meiner Kindertagespflege gibt es nicht viele, aber klare Regeln. Sie bekommen erst durch das Miteinander bei Ritualen, oder z.B. wenn ein Kind lernen muss auf ein anderes Kind zu warten, Bedeutung und sind dadurch für die Kinder auch greifbar. So lernen die Kinder Gefühle von anderen zu erkennen und empathisch zu sein. Das heißt, sie lernen sich selbst und die anderen der Gruppe besser kennen. Soziales Lernen ist, ohne Frage, im Kontakt mit anderen Kindern am besten.
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Der Raum als weiterer Erzieher

Die Raumgestaltung ist für das Wohlbefinden und das Lernen sehr bedeutsam. Um die verschiedenen Bildungsbereiche gut und anregend abdecken zu können, ist es wichtig verschiedene Bewegungsmöglichkeiten zu schaffen, Platz zum Laufen/Krabbeln zu haben. Kinder möchten hüpfen und toben, sollen sich jedoch so bewegen können, dass sie sich nicht gleich irgendwo den Kopf anhauen. Wandspielelemente laden zum Experimentieren und üben der motorischen Fähigkeiten ein. Eine Kinderküche und Puppen fordern zu Rollenspielen auf. Eine kuschelige Leseecke und eine weiche Matratze mit Kissen dienen als Rückzugs-/Ruheort und Bausteine, Autos, verschieden große Behältnisse bieten die Möglichkeit des Schaffens. Die Kinder können sich ganz ihren Interessen und Ideen widmen.
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Gesundheit und Ernährung

Einen weiteren wichtigen Aspekt neben Bildung und Erziehung stellt die umfassende Pflege der Kinder dar. Ich wickle die Kinder je nach Bedarf und schaue zu festen Übergängen, wie bevor wir raus gehen, nach dem Zurückkommen, vor und nach dem Mittagsschlaf, wie die einzelnen Windeln aussehen und ob die Windeln gewechselt werden müssen. Windeln und Pflegetücher stellen die Eltern für ihr Kind. Es ist auch möglich die Kinder auf Wunsch mit Stoffwindeln zu wickeln, wenn genügend Wechselmaterial vorhanden ist und gestellt wird. Stoffwindeln werden von den Eltern selbst gewaschen. Auch gemeinschaftliches Zähneputzen nach dem Mittagessen und Händewaschen, wenn wir von draußen kommen und vor den Mahlzeiten gehören zur täglichen Routine. Bei der Ernährung lege ich Wert auf abwechslungsreiche, gesunde und vollwertige Kost. Zum Frühstück essen wir gemeinsam Brot mit Aufschnitt oder Aufstrich und etwas Gemüse. Bei mir in der Kindertagespflege gibt es weder von mir, noch selbst mitgebrachte Süßigkeiten. Eine Ausnahme für süßes Gebäck gibt es lediglich bei Geburtstagskuchen. Die Eltern des Geburtstagskindes bringen die kulinarische Besonderheit ihrer Wahl am Geburtstag mit. Die Zwischenmahlzeit besteht aus verschiedenen kleingeschnittenen Obstsorten - wie beispielsweise Apfel, Bananen, Trauben, Kiwi oder Mandarinen sowie aus Rohkost (Paprika, Gurke, Tomaten) und Knäckebrot. Ich biete nicht ausschließlich Bio-Qualität an, aber immer frisch zubereitete Mahlzeiten mit saisonalem Obst und Gemüse. Jede Woche werden ein bis zwei rein vegetarische Gerichte (bspw. Möhren-Kürbis-Suppe, Taboulé, Gnocchi mit Paprikasauce, Pellkartoffeln mit Kräuterquark und Gurkensalat, Reis mit Pfannengemüse, Nudelauflauf mit Gemüse und Käse überbacken, Apfelpfannkuchen, usw.) angeboten, sowie ein bis zwei Gerichte mit Fleisch (Hähnchenbrustfilet aus dem Wok mit wechselndem saisonalen Gemüse und Reis, Nudeln mit Bolognese, Bratwurst mit Kartoffeln und Erbsen und Möhren, usw.) und ein Gericht mit Fisch (Penne mit Lachs, Fischfilet mit Kartoffeln und feinem Karottensalat). Als Getränke biete ich nur stilles Wasser an. Bei Bedarf und auf Wunsch der Eltern, zum Beispiel bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder ethischen und religiösen Gründen stelle ich mich auf spezielle Ernährung (fleischlos, glutenfrei, lactosefrei, usw.) ein. Lätzchen fürs Essen sind in der Kindertagespflegestelle für jedes Kind vorhanden.

Wochentag Frühstück Zwischenmahlzeit Mittagessen
Montag Butterbrote, Wasser saisonales Obst und Gemüsesticks, Wasser Kartoffeln und Ofengemüse mit Quarkdip, Wasser
Dienstag Butterbrote, Wasser saisonales Obst und Gemüsesticks, Wasser Vollkornnudeln mit Spinatsoße, Wasser
Mittwoch Butterbrote, Wasser saisonales Obst und Gemüsesticks, Wasser Käse-Lauch-Suppe mit Hackfleisch und Kartoffeln, Wasser
Donnerstag Butterbrote, Wasser saisonales Obst und Gemüsesticks, Wasser Polentaschnitten mit Hummus, Wasser
Freitag Butterbrote, Wasser saisonales Obst und Gemüsesticks, Wasser Fischstäbchen mit Kartoffel-Möhren-Püree, Wasser

Um geborgen wachsen zu können, ist ein ausgewogener Mittagsschlaf von großer Bedeutung. Deshalb lege ich die Kinder zwischen der Zwischenmahlzeit und dem Mittagessen hin. In dem Schlafraum befinden sich 5 Reisebetten, welche durch Mitbringsel (Schlafsack, Kuscheltier, Schnuller) von zu Hause bestückt werden und den Kindern ein wohliges, vertrautes Gefühl zum Einschlafen geben soll.
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Dokumentation

Zu meiner Arbeit als Tagespflegeperson gehört es meine Beobachtungen betreffend eines Kindes schriftlich zu verfassen. Diese trage ich in ein Heft ein. Es ist sinnvoll das Erlebte und die Beobachtungen eines jeden Kindes festzuhalten. Meine Notizen bilden die Grundlage für individuelle Entwicklungsgespräche, welche ein wichtiger Aspekt für eine gelungene Erziehungspartnerschaft sind. Während der Zeit in der Kindertagespflege wird für jedes Kind ein eigenes Portfolio angelegt, welches das Kind zum Abschied und Übergang in den Kindergarten erhält. Ein Portfolio ist eine Ansammlung von Zeichnungen, Basteleien, Fotos - mit fest versehenem Datum und kleinen Anekdoten. Das Portfolio ist ähnlich wie ein Tagebuch zur kindlichen Entwicklung, welches man sich gerne in 10 oder auch 20 Jahren nochmal anschaut.
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Exemplarischer Tagesablauf

Uhrzeit Tätigkeit
08:00 Uhr – 08:30 Uhr Ankommen der Tageskinder
08:30 Uhr – 08:40 Uhr Morgenkreis
08:40 Uhr – 09:05 Uhr Frühstück
09:05 Uhr – 11:15 Uhr Freies Spiel/ Aktivität
11:15 Uhr – 11:40 Uhr Zwischenmahlzeit
11:40 Uhr – 13:40 Uhr Mittagsschlaf
13:40 Uhr – 14:05 Uhr Mittagessen
14:05 Uhr – 14:30 Uhr Abholzeit

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Exemplarischer Wochenablauf

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag
Bringzeit Bringzeit Bringzeit Bringzeit Bringzeit
Morgenkreis Morgenkreis Morgenkreis Morgenkreis Morgenkreis
Frühstück Frühstück Frühstück Frühstück Frühstück
Freies Spiel Spielplatz Parcours Basteln Spielplatz
Obstmahlzeit Obstmahlzeit Obstmahlzeit Obstmahlzeit Obstmahlzeit
Mittagsschlaf Mittagsschlaf Mittagsschlaf Mittagsschlaf Mittagsschlaf
Mittagessen Mittagessen Mittagessen Mittagessen Mittagessen
Abholzeit Abholzeit Abholzeit Abholzeit Abholzeit

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Exemplarischer Jahresablauf

Jahreszeit Aktivität
Frühling Entwicklungsgesprächer
Sommer Sommerfest
Herbst Elternabend
Winter Nikolausfest
Geburtstage Das Geburtstagskind bringt etwas mit
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Formen der Zusammenarbeit mit Eltern

Erstkontakt

Nach der ersten telefonischen Kontaktaufnahme, oder alternativ der Kontaktaufnahme per Mail, gibt es die Möglichkeit auf ein erstes Treffen zum Kennenlernen. Bei diesem persönlichen Kennenlernen, können die Eltern die Räume besichtigen, mich Kennenlernen und mir Fragen zur Betreuung und den konzeptionellen Details stellen. Nach diesem Termin bekommen beide Seiten etwas Bedenkzeit, um zu überlegen, ob es auf persönlicher und fachlicher Basis passt. Wenn dies der Fall ist, gibt es ein zweites Treffen, um die vertraglichen Sachen zu besprechen und fertig zu machen. Damit das Kind auch die Möglichkeit hat alles mal kennen zu lernen und ihm die Eingewöhnung auch noch ein wenig zu erleichtern, freue ich mich das Kind bei einem Schnuppertag gemeinsam mit den Eltern schon kennen zu lernen.
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Die Eingewöhnung

Die Zeit der Eingewöhnung ist sowohl für das Kind, die Eltern als auch für mich als Tagespflegeperson besonders wichtig. Denn der Übergang aus der Familie in die Kindertagespflege ist für das Kind eine große Herausforderung und es bedarf sehr viel Einfühlungsvermögen. Bisher war das Kind immer in seiner vertrauten Umgebung, im sicheren Hafen „Eltern“. Nun soll das Kind eine neue Umgebung kennenlernen sich teilweise vielleicht anpassen und eine Bindung zu einer völlig fremden Person aufbauen. Das bedeutet für das Kind konkret, dass es sich an neue Situationen gewöhnen muss, der bisherige Tagesablauf auf den Kopf gestellt wird und es täglich mehrere Stunden von den Eltern getrennt sein soll. Das sind für das Kind mehrere Veränderungen auf einmal. Dementsprechend steigt für das Kind das Stresslevel enorm. Dies zeigt die Wichtigkeit der Eingewöhnungsphase. Als Tagespflegeperson möchte ich dem Kind den Übergang so leicht wie nur möglich gestalten. In der Regel wird das Kind von einem Elternteil während der Eingewöhnung begleitet. Die Eingewöhnung gestalte ich nach dem Berliner Modell. Zu Beginn kommt das Kind täglich für ca. ein bis anderthalb Stunden vorbei. Es soll sich in der Zeit wohlfühlen. Ohne Druck versuche ich mich in dieser Zeit dem Kind anzunähern, während sich die Bindungsperson zurückhält aber in der Nähe ist und das Kind sich immer wieder rückversichern kann, dass alles in Ordnung ist. In diesen ersten ungefähr 3 bis 4 Tagen findet kein Trennungsversuch statt. Die Eingewöhnung dauert oft 2 bis 3 Wochen, manchmal aber auch länger. Dies ist individuell und kein Kind sollte gedrängt werden. Ein hier sehr entscheidender Punkt ist, wie das Kind auf den ersten Trennungsversuch von seiner Bindungsperson reagiert. Bei diesem verabschieden sich die Eltern nur für einige Minuten. Sie verlässt den Raum ist jedoch in unmittelbarer Nähe, sodass ich sie jederzeit zurückholen kann. Verhält sich das Kind nach anfänglichem Protest doch eher gelassen und lässt sich leicht zum Spielen verleiten, so kann der erste Trennungsversuch auf einige Minuten ausgedehnt werden. Nach der 1. Woche, also 7 Tagen, erfolgt ein weiterer Trennungsversuch. Stelle ich eine Bezugsperson für das Kind dar, also lässt sich das Kind von mir trösten, vergrößern sich die Zeiträume ohne Eltern. Diese bleiben jedoch weiterhin in der Nähe. Wenn ich als Tagespflegeperson für das Kind eine Bezugsperson darstelle, können die Eltern das Kind beruhigt in der Kindertagespflegestelle lassen, müssen jedoch jederzeit telefonisch erreichbar sein. Sucht das Kind selbstständig Kontakt zu mir, ist dies ein Zeichen für eine gelungene Eingewöhnung. Die Eingewöhnung ist beendet, sobald das Kind mich als sichere Basis akzeptiert hat.
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Erziehungs- und Bildungspartnerschaft

Im Leben der Kinder sind die Eltern die wichtigsten Personen - „der sichere Hafen“. Mit dem Einbinden einer Tagespflegeperson in den Alltag des Kindes, überlassen die Eltern das Kind einer anderen Person und sollten deshalb schauen, dass sie zu dieser Person eine gute Beziehung aufbauen. So können sie sicher sein, dass auch das Kind sich wohlfühlt und der Person vertraut. Sind die Eltern nicht zufrieden mit ihrer Wahl, so spüren das die Kinder und bauen keine sichere Bindung zu der Tagespflegeperson auf. Die zeitliche Trennung von den Eltern fällt den Kindern leichter, wenn sich alle in dieser Erziehungs- und Bildungspartnerschaft wohlfühlen. Eine gute Grundlage für diese Partnerschaft ist eine erfolgreiche Kommunikation. Die Eltern bleiben immer die Experten für ihr eigenes Kind - auch wenn die Betreuungsperson viel Zeit mit dem Kind verbringt. Die Kommunikation und das Vertrauen zwischen den Eltern und der Tagespflegeperson beeinflusst die Entwicklung und Bildung des Kindes. Beide Seiten sind nicht zu 100 Prozent gleich und man kann verschiedene Ansichten haben, aber sich dennoch ergänzen. Daher ist es wichtig, dass eventuell entstehende Konflikte zeitnah und offen angesprochen und aus der Welt geschafft werden. Kinder reagieren sonst auf die angespannte Situation. Aus diesem Grund ist es mein Wunsch sich regelmäßig und ehrlich austauschen zu können.
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Kommunikation

Ich nehme mir täglich die Zeit mit den Eltern während einem Tür-und-Angelgespräch in den Austausch zu gehen. Bei Bedarf mache ich auch außerhalb der Betreuungszeiten ein Gespräch aus. Einmal im Jahr pflege ich die Möglichkeit, mich mit den Eltern zu einem Entwicklungsgespräch zu treffen. Außerdem gibt es einmal zum Jahresende hin einen Elternabend mit allen Eltern, um Verschiedenes anzusprechen und zu kommunizieren.
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Elternarbeit

Damit die Kinder sich in ihrer Umgebung wohlfühlen, muss ich als Tagespflegeperson mit den jeweiligen Eltern gut und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Hierfür ist ein partnerschaftliches Verhältnis für die damit verbundene Zusammenarbeit unerlässlich, auch bekannt als Erziehungspartnerschaft. Dazu gehören gezielte Absprachen und Beratungen. Als Grundlage für das Gelingen der Erziehung ist für mich das In-Kontakt-treten. Wir können einander Fragen stellen, Wünsche äußern und auch Ausflüge oder sonstige verschiedene Anlässe gemeinsam planen. Trennungsängste und dadurch entstehende Sorgen können nicht nur bei den Kindern sondern auch bei den Eltern auftreten. Dies möchte ich gerne vermeiden. Dazu ist es wichtig eine vertrauensvolle Beziehung und ein Gefühl von Sicherheit auf beiden Seiten zu haben. Gerne tausche ich mich über gewünschte Entwicklungsziele oder persönliche Meinungen bezüglich bestimmter Werte mit den Eltern aus. Um einen ersten Eindruck erhalten zu können, werden die Eltern zu einem Gespräch eingeladen. In diesem können Sie sich ein Bild von der Umgebung, also den Räumen der Kindertagespflege und mir machen. Hier erkläre ich den Eltern gerne die Bedeutung von Kindertagespflege und meine Motivation hinter diesem Beruf. Dabei tauschen wir unsere Vorstellung einer gelungenen Erziehungspartnerschaft aus, während ich natürlich auch alle entstehenden Fragen beantworte. Wenn das Kind nun in meine Kindertagespflege aufgenommen ist, haben die Eltern die Möglichkeit täglich Rückfragen in einem Tür-und-Angelgespräch zu stellen.
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